Inhalt
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Seite
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Vorbemerkung
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Unterrichtsplanung und didaktischer Kommentar mit Lösungen
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Anmerkungen
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Literatur-
und Abkürzungsverzeichnis
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Anhang
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Arbeitsblätter für Schüler/innen
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Arbeitsblatt
1
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Arbeitsblatt
2
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Arbeitsblatt
3
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Arbeitsblatt
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Arbeitsblatt
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Vorbemerkung
Der vorliegende Unterrichtsbehelf ist für die siebte Klasse der
Oberstufe (drittes Lernjahr) oder für die achte Klasse (viertes Lernjahr) für
fünf Unterrichtseinheiten zu je fünfzig
Minuten konzipiert. Thematisch handelt es sich um eine vertiefende
Auseinandersetzung mit dem Thema der Verbrechen des Nationalsozialismus, mit
Hannah Arendts Werk ,,Über das Böse. Eine Vorlesung zu Fragen der Ethik“ sowie
mit grundlegenden Aspekten der Philosophie Immanuel Kants.
Als Textgrundlage habe ich die erwähnte Vorlesung Arendts und Textstellen
aus Kants Werken ,,Die Religion innerhalb
der Grenzen der bloßen Vernunft“, ,,Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“, ,,Kritik
der praktischen Vernunft“ sowie aus ,,Die Metaphysik der Sitten“ gewählt. Arendts Vorlesung eignet sich deshalb
so gut für die Auseinandersetzung mit diesem Themenbereich, weil die Autorin
auf die Problematik eingeht, die mit der Umdeutung des Begriffs ,,Moral“ zur
Zeit des Nationalsozialismus entstanden ist und weil in der siebten bzw. in der
achten Klasse vorausgesetzt werden kann, dass sich die Schüler/innen darüber bewusst sind, wie die
Begriffe ,,Ethik“ und ,,Moral“ im öffentlichen Diskurs verwendet werden.
An österreichischen Schulen findet in der Oberstufe eine für Schüler/innen
mehrtägige Exkursion nach Mauthausen oder Ausschwitz statt. Ich habe den
vorliegenden Unterrichtsbehelf deshalb konzipiert, weil ich davon überzeugt bin,
dass sich gerade der Ethik-Unterricht mit dem Thema der Pervertierung der
ethischen und moralischen Grundlagen zur Zeit des Nationalsozialismus befassen
sollte.
Darüber hinaus kann die vorliegende Unterrichtsplanung dafür verwendet
werden, um in der achten Klasse bereits bekannte Themen vor der Reifeprüfung
noch einmal zusammenhängend darzustellen und darüber zu reflektieren. In diesem
Zusammenhang werden die Schüler/innen
mit Hilfe von Arbeitsblättern dazu angeleitet, sich mit Textstellen bzw.
Videoclips zu den erwähnten Werken in Teams zu befassen, darüber zu diskutieren
und die Ergebnisse zu präsentieren.
Aus meiner mehrjährigen Unterrichtserfahrung im Fach ETHIK ist mir
bekannt, dass die Schüler/innen in der Oberstufe großes Interesse für eine
Auseinandersetzung mit den antiken Tugenden (Aristoteles) und mit Kants
,,Kategorischem Imperativ“ sowie mit dem Thema des ,,Bösen“ zeigen. Da Arendt
in ihrer Vorlesung wiederholt auf die antike Philosophie, auf die Wechselwirkungen zwischen ethischen
Traditionen und deren Einfluss auf moralische Vorstellungen Bezug nimmt, eignet
sich insbesondere das erste Kapitel ihrer ,,Vorlesung“ als Textgrundlage.
Methodisch werden die Schüler/innen durch gezielte Fragestellungen auf
bestimmte Textstellen aufmerksam gemacht, mit denen sie sich dann
auseinandersetzen sollen. Besonders Interessierten soll die Möglichkeit geboten
werden, sich näher mit der Thematik zu befassen und über Teilaspekte Referate/Präsentationen vorzubereiten. Als
Methode verwende ich das ,,Eigenverantwortliche Arbeiten und Lernen“.[1]
Den vorliegenden kommentierten Arbeitsplan (mit Lösungsvorschlägen) habe
ich entworfen, um eine nachhaltige Auseinandersetzung mit der vorliegenden
Thematik zu ermöglichen. Pro Stunde wird ein Arbeitsblatt ausgeteilt, das die
Schüler/innen im Rahmen des Unterrichts ausfüllen, am Ende der Stunde abgeben
und in der darauffolgenden Ethikstunde mit einem Feedback des Lehrers/der
Lehrerin versehen wieder zurückerhalten.
Die Arbeitsblätter enthalten einerseits kurze Input-Phasen, die die
Schüler/innen zunächst in Einzelarbeit lesen und dann mit ihren Partnen bearbeiten
sollen. (Textstellen markieren und mit Randbemerkungen versehen, strukturieren
und mit einem Partner darüber diskutieren, anschließend in der Kleingruppe
präsentieren). Diskussionen werden somit zunächst in Partnerarbeit und in
Kleingruppen vorbereitet und abschließend im Plenum diskutiert. In diesem
Zusammenhang sind verschiedene Diskussions- und Präsentationsformen möglich.
Besonders wichtig erscheint es mir, dass sich die Schüler/innen der
Gefahren bewusst werden, die entstehen, wenn die ethischen Grundlagen einer
Gesellschaft durch die Berufung auf eine ,,neue“, angeblich selbstverständliche
(im Falle des Nationalsozialismus verbrecherische) ,,Moral“ ersetzt werden, die
keinem der bisherigen ethischen Maßstäbe
gerecht wird.
Bevor sich die Schüler/innen mit den folgenden Aufgabenstellungen
befassen und das erste Arbeitsblatt ausgegeben wird, bietet es sich an, in
einer kurzen Diskussionsphase über folgende Leitfrage im Plenum zu diskutieren.
Die meisten unter Ihnen haben im letzten Schuljahr Mauthausen oder Ausschwitz
besucht oder werden heuer an einer Exkursion nach Mauthausen oder Ausschwitz
teilnehmen. Auch heute fragen wir uns noch, was die NS-Mörder dazu antrieb, ihre Verbrechen zu verüben.[2]
Der beiliegende Unterrichtsbehelf enthält nebst Empfehlungen für die
Steuerung des Klassenteams Hinweise zum Einsatz digitaler Medien im
Ethik-Unterricht. Alle angeführten Internetseiten und Videoclips werden in den
vorliegenden Arbeitsplan eingebaut und können, sollte in der Klasse kein Beamer
vorhanden sein, über das Smartphone erreicht werden.
Somit soll in dem vorliegenden Unterrichtsbehelf das kritische
Denkvermögen geschärft werden, indem bereits vorhandenes Wissen aktiviert,
systematisiert, erweitert und vertieft wird.
Innsbruck, den 6.
Oktober 2018
Mag. Martina Helberger
Hier werden Sie zur digitalen Version dieses Buchs weitergeleitet:
Materialien für den Ethikunterricht (Teil 1): Aristoteles
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Materialien für den Ethikunterricht (Teil 1): Aristoteles
Weiterführender Link zum Vortrag (Beamer-Präsentation): Kant über Pädagogik, Martina Helberger, 2015 (1)
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