Sonntag, 2. Dezember 2018

Mündliche Überlieferung und religionsphilosophischer Diskurs

MATERIALIEN FÜR DEN UNTERRICHT (Teil 3) Sokrates, Buddha, Konfuzius, Jesus. Einführung in die Reflexionen von Karl Jaspers über Die maßgebenden Menschen. Eine kommentierte Lesehilfe für den Unterricht


Vorwort
Karl Jaspers geht im ersten Teil seiner Abhandlung Die maßgeblichen Menschen der Frage nach, wie menschliche Größe definierbar sei. Anschließend nimmt er auf Kriterien Bezug, nach denen diese bestimmt wird. Im zweiten Teil beschreibt er das Wirken der historischen Persönlichkeiten Sokrates, Buddha, Konfuzius und Jesus. Bemerkenswert erscheint, dass alle vier Persönlichkeiten, obwohl von ihnen keine authentischen schriftlichen Aufzeichnungen erhalten sind, eine breitflächige und differenzierte Wirkungsgeschichte ausgelöst haben, die sich an den schriftlichen Quellen von Zeitgenossen orientiert. Welche Staubkörner der faszinierenden Botschaften dieser vier außergewöhnlichen Menschen erhalten geblieben sind und wie diese im Laufe der Zeit weiterwirken, erforscht Jaspers in Hinblick auf das Bild, das sich die Nachwelt von diesen maßgebenden Menschen gemacht hat. 
Der vorliegende Artikel stellt eine Rekonstruktion des Textes von Jaspers dar, wobei der ursprüngliche Text hier in gestraffter Form vorgelegt wird. Sie ist als Einführung in die Sichtweise der vorliegenden Thematik durch den bekannten Mitbegründer der Existenzphilosophie gedacht und kann auszugsweise als Diskussionsgrundlage zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema „Weltreligionen“ im Unterricht verwendet werden.
Zweifellos enthält die Abhandlung von Jaspers eine Reihe von Aspekten, die in der neueren Philosophie, Religionswissenschaft und die Kulturwissenschaft vertieft behandelt worden sind. Auf diese Aspekte kann aus Zeit- und Platzgründen in der vorliegenden Arbeit nicht eingegangen werden.

Innsbruck, den 21. September 2014                                                        Martina Helberger




Inhalt



Vorwort


1.      
Was versteht Jaspers unter menschlicher Größe?
3



2.
Die maßgebenden Menschen
4
2.1.
Sokrates
4
2.2.
Buddha
5
2.3.
Konfuzius
9
2.4.
Jesus

15
3.
Erörterungen über die maßgebenden Menschen

19

Zusammenfassende Schlussfolgerungen und Überlegungen aus der Perspektive der Ethik

21

Literatur- und Abkürzungsverzeichnis
22

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Interessante Links: 

Wolfgang Müller-Funk zum fünfzigsten  Todestag von Carl Jaspers: 

https://oe1.orf.at/player/20190227/545487 ((Ö1: Gedanken für den Tag, 27.02.2019) 

 https://oe1.orf.at/player/20190228/545488 (Ö1: Gedanken für den Tag, 28.02.2019

)https://oe1.orf.at/player/20190301/545489  (Ö1: Gedanken für den Tag, 01. 03. 2019) 

https://oe1.orf.at/player/20190302/545490  (Ö1: Gedanken für den Tag, 02. 03. 2019)
























































Samstag, 1. Dezember 2018

Materialien für den Unterricht (Teil 1): Aristoteles


Die praktische Philosophie und  die Tugendlehre des Aristoteles – Inputs und Textgrundlagen für den Ethik-Unterricht

 

                                          Mittelalterliche Darstellung des Aristoteles


ISBN-13: 978-3-903029-00-2 
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Vorwort
Bis heute beeinflusst die Nikomachische Ethik des Aristoteles[1] unser tägliches Zusammenleben, unsere Ziele und unser Glücksstreben. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, worauf die nachhaltige Wirkung dieses über zweitausend Jahre alten Textes beruht, der im gesellschaftlichen Umfeld einer griechischen Polis entstanden ist.
Die vorliegende Arbeit stellt eine kommentierte Kurzfassung der praktischen Philosophie und der Tugendlehre des Aristoteles dar und basiert auf dem ersten Teil (Kapitel I–VII) der von Wilhelm Nestle übersetzten Ausgabe der Nikomachischen Ethik.
Dieses Werk nimmt Bezug auf die Zusammenhänge, die zwischen den Auffassungen von gesellschaftlicher Moral, den Tugenden, dem Glücksstreben des Einzelnen im Kontext der Polis und den zur Lebenszeit des Philosophen (384–322 v. Chr.) gängigen Rechtsvorstellungen bestehen.[2]
Die in sprachlicher Hinsicht modernisierte Rekonstruktion der Übersetzung von Wilhelm Nestle kann im Ethik-Unterricht als einführende Lektüre und Input zum Thema ,,Aristoteles“ verwendet werden und Schülerinnen und Schülern einen Text nahe bringen, der sich mit dem Ideal eines harmonischen und sinnerfüllten Zusammenlebens in der Gesellschaft befasst. Die Zusammenfassungen zu den einzelnen Kapiteln enthalten u. a. Schlussfolgerungen, die sich aus der textimmanenten Betrachtung des Originaltextes ergeben. Dabei nehme ich Bezug auf die Bedeutung, die einzelne Aspekte der aristotelischen Ethik für Rezipientinnen und Rezipienten unserer Zeit aufweisen können.
Die Gliederung und die Kapitelüberschriften habe ich von Aristoteles übernommen. Werktitel und Ausdrücke, die der aristotelischen Terminologie entsprechen, werden in Kursivschrift wiedergegeben.
Trotz der aus heutiger Sicht antiquiert wirkenden Beispiele, die Aristoteles anführt, wird die Aktualität des vorliegenden Textes gerade in unserem „modernen“ durch außerordentliche Vielfalt gekennzeichneten Leben spürbar. Somit eignet sich die vorliegende Lesehilfe zur  Nikomachischen Ethik als Einführung in das aristotelische Denken und dazu, die Schülerinnen und Schüler behutsam an die Aristoteles-Lektüre heranzuführen.
                                                                                                         
                                                                                                                      


Innsbruck, den 2. Jänner 2014                                                        Martina Helberger 


Teil 1

 Inhalt

Vorwort
2
I.
Ethik und Politik
3
II.
Die Frage nach dem höchsten Gut
5
III.
Das Wesen der Glückseligkeit
7
IV.
Die Rechtschaffenheit und die zwei Hauptarten der Tugenden
10
V.
Die sittliche Tugend – ein Ergebnis der Gewöhnung
12
VI.
Tugend – die Mitte zwischen den Extremen
14
VII.
Die Freiheit des Handelns
15

Zusammenfassende Schlussfolgerungen
18

Literatur- und Abkürzungsverzeichnis
20

Anmerkungen
21
























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Materialien für den Ethikunterricht (Teil 1): Aristoteles
Materialien für den Ethikunterricht (Teil 2) Ethik, Moral und Gerechtigkeit bei Aristoteles,Hannah Arendt und Kant. Kommentierter Unterrichtsbehelf für den Ethikunterricht.







































































                                      
                                                                                                             



Materialien für den Unterricht (Teil 2): Ethik, Moral und Gerechtigkeit bei Aristoteles, Hannah Arendt und Immanuel Kant. Kommentierter Unterrichtsbehelf für den Ethik-Unterricht




Inhalt

Seite

Vorbemerkung

3

Unterrichtsplanung und didaktischer Kommentar mit Lösungen

5

Anmerkungen
16

Literatur- und Abkürzungsverzeichnis
17




Anhang


Arbeitsblätter für Schüler/innen

19


Arbeitsblatt 1
19

Arbeitsblatt 2
21

Arbeitsblatt 3
24

Arbeitsblatt 4
25

Arbeitsblatt 5
27








Vorbemerkung

Der vorliegende Unterrichtsbehelf ist für die siebte Klasse der Oberstufe (drittes Lernjahr) oder für die achte Klasse (viertes Lernjahr) für fünf  Unterrichtseinheiten zu je fünfzig Minuten konzipiert. Thematisch handelt es sich um eine vertiefende Auseinandersetzung mit dem Thema der Verbrechen des Nationalsozialismus, mit Hannah Arendts Werk  ,,Über das Böse.  Eine Vorlesung zu Fragen der Ethik“ sowie mit grundlegenden Aspekten der Philosophie Immanuel Kants.

Als Textgrundlage habe ich die erwähnte Vorlesung Arendts und Textstellen aus Kants Werken ,,Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“, ,,Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“, ,,Kritik der praktischen Vernunft“ sowie aus ,,Die Metaphysik der Sitten“ gewählt. Arendts Vorlesung eignet sich deshalb so gut für die Auseinandersetzung mit diesem Themenbereich, weil die Autorin auf die Problematik eingeht, die mit der Umdeutung des Begriffs ,,Moral“ zur Zeit des Nationalsozialismus entstanden ist und weil in der siebten bzw. in der achten Klasse vorausgesetzt werden kann, dass sich die  Schüler/innen darüber bewusst sind, wie die Begriffe ,,Ethik“ und ,,Moral“ im öffentlichen Diskurs verwendet werden.

An österreichischen Schulen findet in der Oberstufe eine für Schüler/innen mehrtägige Exkursion nach Mauthausen oder Ausschwitz statt. Ich habe den vorliegenden Unterrichtsbehelf deshalb konzipiert, weil ich davon überzeugt bin, dass sich gerade der Ethik-Unterricht mit dem Thema der Pervertierung der ethischen und moralischen Grundlagen zur Zeit des Nationalsozialismus befassen sollte.

Darüber hinaus kann die vorliegende Unterrichtsplanung dafür verwendet werden, um in der achten Klasse bereits bekannte Themen vor der Reifeprüfung noch einmal zusammenhängend darzustellen und darüber zu reflektieren. In diesem Zusammenhang werden die  Schüler/innen mit Hilfe von Arbeitsblättern dazu angeleitet, sich mit Textstellen bzw. Videoclips zu den erwähnten Werken in Teams zu befassen, darüber zu diskutieren und die Ergebnisse zu präsentieren.

Aus meiner mehrjährigen Unterrichtserfahrung im Fach ETHIK ist mir bekannt, dass die Schüler/innen in der Oberstufe großes Interesse für eine Auseinandersetzung mit den antiken Tugenden (Aristoteles) und mit Kants ,,Kategorischem Imperativ“ sowie mit dem Thema des ,,Bösen“ zeigen. Da Arendt in ihrer Vorlesung wiederholt auf die antike Philosophie,  auf die Wechselwirkungen zwischen ethischen Traditionen und deren Einfluss auf moralische Vorstellungen Bezug nimmt, eignet sich insbesondere das erste Kapitel ihrer ,,Vorlesung“ als Textgrundlage.
Methodisch werden die Schüler/innen durch gezielte Fragestellungen auf bestimmte Textstellen aufmerksam gemacht, mit denen sie sich dann auseinandersetzen sollen. Besonders Interessierten soll die Möglichkeit geboten werden, sich näher mit der Thematik zu befassen und über Teilaspekte Referate/Präsentationen vorzubereiten. Als Methode verwende ich das ,,Eigenverantwortliche Arbeiten und Lernen“.[1]

Den vorliegenden kommentierten Arbeitsplan (mit Lösungsvorschlägen) habe ich entworfen, um eine nachhaltige Auseinandersetzung mit der vorliegenden Thematik zu ermöglichen. Pro Stunde wird ein Arbeitsblatt ausgeteilt, das die Schüler/innen im Rahmen des Unterrichts ausfüllen, am Ende der Stunde abgeben und in der darauffolgenden Ethikstunde mit einem Feedback des Lehrers/der Lehrerin versehen wieder zurückerhalten.

Die Arbeitsblätter enthalten einerseits kurze Input-Phasen, die die Schüler/innen zunächst in Einzelarbeit lesen und dann mit ihren Partnen bearbeiten sollen. (Textstellen markieren und mit Randbemerkungen versehen, strukturieren und mit einem Partner darüber diskutieren, anschließend in der Kleingruppe präsentieren). Diskussionen werden somit zunächst in Partnerarbeit und in Kleingruppen vorbereitet und abschließend im Plenum diskutiert. In diesem Zusammenhang sind verschiedene Diskussions- und Präsentationsformen möglich.  

Besonders wichtig erscheint es mir, dass sich die Schüler/innen der Gefahren bewusst werden, die entstehen, wenn die ethischen Grundlagen einer Gesellschaft durch die Berufung auf eine ,,neue“, angeblich selbstverständliche (im Falle des Nationalsozialismus verbrecherische) ,,Moral“ ersetzt werden, die keinem der bisherigen ethischen  Maßstäbe gerecht wird.

Bevor sich die Schüler/innen mit den folgenden Aufgabenstellungen befassen und das erste Arbeitsblatt ausgegeben wird, bietet es sich an, in einer kurzen Diskussionsphase über folgende Leitfrage im Plenum zu diskutieren. 

Die meisten unter Ihnen haben im letzten Schuljahr Mauthausen oder Ausschwitz besucht oder werden heuer an einer Exkursion nach Mauthausen oder Ausschwitz teilnehmen. Auch heute fragen wir uns noch, was die NS-Mörder dazu antrieb, ihre Verbrechen zu verüben.[2]


Der beiliegende Unterrichtsbehelf enthält nebst Empfehlungen für die Steuerung des Klassenteams Hinweise zum Einsatz digitaler Medien im Ethik-Unterricht. Alle angeführten Internetseiten und Videoclips werden in den vorliegenden Arbeitsplan eingebaut und können, sollte in der Klasse kein Beamer vorhanden sein, über das Smartphone erreicht werden.

Somit soll in dem vorliegenden Unterrichtsbehelf das kritische Denkvermögen geschärft werden, indem  bereits vorhandenes Wissen aktiviert, systematisiert, erweitert und vertieft wird.

Innsbruck, den 6. Oktober 2018                                  Mag. Martina Helberger 







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Materialien für den Ethikunterricht (Teil 1): Aristoteles 


Weiterführender Link zum Vortrag (Beamer-Präsentation): Kant über Pädagogik,  Martina Helberger, 2015 (1)